Billiger telefonieren

Erneutes Hickhack um die EU-Roaming-Gebühren

von - 21.05.2015
Smartphone am Strand
Foto: Shutterstock.com / AVN Photo Lab
Einem Bericht des Handelsblatt zufolge sollen die Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union nun doch bis zum Jahr 2018 wegfallen.
Verwirrung in der Diskussion um eine mögliche Abschaffung der EU-Roaming-Gebühren im Mobilfunk: Nachdem erst vor wenigen Tagen die Meldung zu einer Roaming-Minimallösung die Runde machte, wonach die Gebühren auf Druck einzelner Mitgliedsstaaten bis auf Weiteres nicht komplett gestrichen werden sollen, scheint sich das Blatt jetzt wieder zu wenden.
So berichtet das Handelsblatt, dass Aufschläge für das mobile Telefonieren und das Surfen im EU-Ausland nun doch nur noch bis Ende 2018 berechnet werden.
Zuvor hatte es geheißen, dass ab Januar 2016 auf unbegrenzte Zeit lediglich bis zu 50 Gesprächsminuten und 50 SMS pro Jahr im Ausland zu Inlandskonditionen abgerechnet werden könnten. Bei der Datennutzung sah der EU-Ministerrat vor, lediglich 100 Megabyte pro Jahr im Ausland auf das jeweilige Inlandsvolumen anzurechnen.
Der jetzige Kompromiss, der die Abschaffung bis Ende 2018 vorsieht, soll auf einen Gesetzesentwurf Lettlands zurückgehen, das derzeit den Vorsitz der EU-Staaten innehat. Der Vorschlag sieht vor, dass bis Ende 2018 der Roaming-Aufschlag für 40 Gesprächsminuten im europäischen Ausland entfällt. Auch für 40 SMS und Datenübertragungen bis zu 80 Megabyte pro Jahr gäbe es die Extrakosten nicht.
Entschieden ist damit aber noch nichts. Das Europaparlament will die Gebühren völlig abschaffen, so wie es ein Entwurf der EU-Kommission ursprünglich vorsah. Unter einzelnen EU-Staaten regt sich hingegen Widerstand. Am Ende müssen sich beide Seiten einig werden.
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