Verbraucherzentrale warnt

Rezepte-Apps auf der Jagd nach Ihren Daten

von - 12.05.2014
Viele Rezepte-Apps werden in den App-Stores kostenlos angeboten. Die Verbraucherzentrale NRW warnt: Sie bezahlen die „kostenlose“ Nutzung mit Ihren Daten.
Foto: Shutterstock - Nenetus
Viele Rezepte-Apps werden in den App-Stores kostenlos angeboten. Die Verbraucherzentrale NRW warnt: Sie bezahlen die „kostenlose“ Nutzung mit Ihren Daten.
Wie montiere ich eine Suppe? Welche Zutaten brauche ich noch einmal für die perfekte Panade eines Wiener Schnitzels? Mit Hilfe von Rezepte-Apps für das Smartphone oder den Tablet-PC wird jeder in seiner Küche zu einem kleinen Sternekoch. Das Praktische dabei: Viele dieser Apps werden kostenlos angeboten.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt davor, dass sich dahinter meist ein cleveres Geschäftsmodell verbirgt: Die digitale Kochhilfe am Herd gibt es nur selten wirklich umsonst. So ist in den Gratis-Versionen der Apps oft nur eine kleine Auswahl an Rezepten freigeschaltet. Wer weitere Rezepte sehen möchte oder weitere Funktionen wie das Anlegen von Einkaufslisten nutzt, wird zur Kasse gebeten. So reichen die Kosten laut den Verbraucherschützern von 89 Cent für den Kauf einer Vollversion bis hin zu einem Halbjahres-Abo für 10,99 Euro.
Doch auch wenn die komplette Nutzung einer App gratis ist: Der Nutzer bezahlt die Kochhilfe auf alle Fälle mit seinen Daten. So verbergen sich hinter den Gratis-Apps oft große Lebensmittelhersteller. Sie wollen Ihnen mit den leckeren Rezepten nicht nur den Mund wässrig machen, sondern Sie auch zum Kauf von deren Produkte animieren. Und das machen sie laut der Verbraucherzentrale recht deutlich: So erscheinen in den Apps oft Werbungeinblendungen. Erst nach dem Wegklicken der Banner lassen sich die Apps weiter nutzen.
Zudem geben die Nutzer unfreiwillig zahlreiche Daten an die Anbieter weiter: Zum Beispiel das Essverhalten, die Anzahl der Personen im Haushalt und sogar die finanziellen Monatsausgaben. Mit dem Herunterladen einer App erlaubt man dieser zudem oft diverse Zugriffe auf das Gerät. Die gesamelten Datenprofile machen Hobbyköche zu Adressaten gezielter Werbeattacken.
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