HomeTag

Lufthansa-Gepäckanhänger mit QR-Code und RFID

von - 17.04.2014
Lufthansa-Kunden können sich Ihre Gepäckanhänger ab sofort selbst zu Hause ausdrucken. Der Ausdruck mit einem QR-Code wird in eine spezielle Hülle gesteckt, die über einen RFID-Chip verfügt.
Foto: Deutsche Lufthansa
Lufthansa-Kunden können sich Ihre Gepäckanhänger ab sofort selbst zu Hause ausdrucken. Der Ausdruck mit einem QR-Code wird in eine spezielle Hülle gesteckt, die über einen RFID-Chip verfügt.
Die Bordkarte für einen Flug kann man sich bei fast allen Fluglinien schon seit langer Zeit bereits zu Hause ausdrucken. Die Deutsche Lufthansa geht einen Schritt weiter und ermöglicht unter dem Namen HomeTag ab sofort auch das Ausdrucken des Gepäckanhängers.
So funktionieren die selbstgedruckten Gepäckanhänger: Sie werden am Flughafen in eine spezielle Hülle mit RFID-Chip gesteckt und am Koffer befestigt.
So funktionieren die selbstgedruckten Gepäckanhänger: Sie werden am Flughafen in eine spezielle Hülle mit RFID-Chip gesteckt und am Koffer befestigt.
(Quelle: Deutsche Lufthansa)
Beim Online-Check-in über das Internet erhalten Kunden neben der Bordkarte zusätzlich den Gepächanhänger für den Hin- und Rückflug, den HomeTag. Dieser enthält – wie die bisherigen Gepäckanhänger, die erst am Flughafen gedruckt werden – alle notwendigen Informationen wie die Flugnummer, den Namen des Passagiers sowie die Gepäckstücknummer. Diese Daten werden wie bisher als Strichcode auf den Anhänger gedruckt, so dass alle Gepäckförderanlagen an Flughäfen die Daten auslesen können.
Zusätzlich enthält der HomeTag einen so genannten QR-Code. Dabei handelt es sich um einen zweidimensionalen Barcode in Form von Quadraten aus schwarzen und weißen Elementen. Dieser soll laut der Deutschen Lufthansa alle Reisedaten rekonstruierbar machen – auch wenn der Gepäckanhänger beschädigt ist.
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Datamatrix-Codes: Datamatrix-Codes sind meist aus vier Quadraten aufgebaut. Die linke und untere Seite jedes Quadrats ist eine durchgezogene Linie. Gegenüber findet sich eine gepunktete Linie. Große Firmen nutzen den Service Stampit der Deutschen Post und
Aztec-Codes: Die Deutsche Bahn nutzt diese Codes für die Online-Tickets. Merkmal der Codes sind die mittig ausgerichteten Quadrate mit Mittelpunkt. Die Daten sind außen herum verteilt.
QR-Codes (Positionierung): In drei der vier Ecken eines QR-Codes finden sich Positionsmarkierungen. Sie helfen dem Leseprogramm zu erkennen, wie stark ein Foto vom QR-Code verdreht ist.
QR-Codes (Ausrichtung): Die Ausrichtungsmarkierung hilft dem Leseprogramm zu erkennen, ob das Foto eines QR-Codes perspektivisch verzerrt ist. Auch Knicke und Wellen lassen sich so korrigieren.

Profi-Wissen :

Datenmatrix — Datamatrix-, AR- und QR-Codes

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Schnellere Abfertigung mit RFID-Chip

Da sich der selbst gedruckte Gepäckanhänger nicht am Koffer befestigen lässt, steckt der Passagier diesen am Flughafen in eine spezielle HomeTag-Hülle. Die Hülle gibt es am Gepäckabgabeschalter.
Das Besondere an der HomeTag-Hülle: Sie verfügt über einen RFID-Chip (Radio Frequency Identification). Dabei handelt es sich um einen Funkchip, ähnlich der von Smartphones bekannten Technik NFC (Near Field Communication). Der RFID-Chip enthält eine zusätzliche Kopie alle Passagierdaten. Die Daten lassen sich über die RFID-Technik über kurze Distanzen per Funk auslesen. Das soll an den Gepäckabgabeautomaten eine schnellere Abfertigung ermöglichen.
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NFC-Tags: NFC-Tags nennt man kleine Aufkleber, Plastikkarten oder Schlüsselanhänger, die einen NFC-Chip ohne eigene Stromversorgung haben. Die Tags haben zwei Kernkomponenten: den eigentlichen NFC-Chip und Drahtschleifen, die als Funkantenne und als Induk
NFC-Chips: Der Chip selbst ist nur 4 x 4 mm klein. Auf ihm befi nden sich der Speicher, der Prozessor und das Funkmodul sowie das Bauteil, das den Induktionsstrom bereitstellt. NFC-Chips haben eine Speicherkapazität von 48 Byte bis 32 KByte.
Stromversorgung per Induktion: Weil NFC-Tags keine eigene Stromversorgung haben, muss der Kommunikationspartner die Energie mit Hilfe von Magnetwellen zur Verfügung stellen. Die treffen auf die Induktionsschleife des Tags und erzeugen so Strom. Das Tag be
Aktives NFC: Wenn zwei aktive Geräte eine NFC-Verbindung aufbauen, dann können beide Geräte in beide Richtungen Daten senden und empfangen. Man spricht von aktivem NFC.

Profi-Wissen :

NFC — Near Field Communication

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Die Gepäckanhänger zum Selbstdrucken lassen sich vorerst nur auf Lufthansa-Flügen zwischen Frankfurt und Tokio-Narita nutzen. Die HomeTags sollen demnächst auf weiteren Asien- und USA-Strecken von Frankfurt und München verfügbar sein.
Weitere Details zu den HomeTags und ein Video gibt es hier auf der Webseite der Deutschen Lufthansa.

Intelligenter Koffer

T-System, Airbus und der Kofferhersteller Rimowa haben im Sommer letzten Jahres den intelligenten Koffer Bag2Go vorgestellt. Der Koffer ist mit einem Funk- und Softwaremodul und einem Display ausgestattet.
Der Fluggast gibt seine Flugroute in eine App im Smartphone ein. Die App sendet dann alle relevanten Reisedaten an die Fluggesellschaft, die daraus einen Barcode generiert. Der Barcode wird dann direkt auf das Display des Koffers gesendet. Der Barcode ermöglicht das eindeutige Identifizieren des Koffers und enthält alle wichtigen Informationen wie das Gewicht des Koffers, den Besitzer und die Flugdaten.
Der Vorteil des digitalen Barcodes im Vergleich zu den bisherigen Barcodes als Papieranhänger: Wenn sich zum Beispiel die Flugroute ändert oder ein Anschlussflug verpasst wurde, dann sendet die Fluggesellschaft einfach einen aktualisieren Barcode zum Koffer. Das umständliche Heraussuchen des Koffers im Gepäckbereich und das neue Ausdrucken eines Gepäckanhängers entfällt damit.
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