Quartalszahlen

Nokia-Desaster zieht Microsoft nach unten

von - 22.07.2015
Microsoft-Gebäude mit Logo
Foto: Microsoft
Die Abschreibung auf die ehemalige Smartphone-Sparte von Nokia zieht Microsofts Quartalszahlen auf ein Rekordtief herunter. Der Nettoverlust beträgt insgesamt 3,195 Milliarden US-Dollar.
Das Microsoft-Debakel rund um die Nokia-Übernahme wirft seinen Schatten auf den aktuellen Quartalsbericht des IT-Riesen. Die Abschreibung auf die Smartphone-Sparte führt bei den Redmondern zu einem Nettoverlust von 3,195 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr konnte der Konzern noch einen Nettogewinn von 4,612 Milliarden US-Dollar verbuchen.
Allein die Nokia-Abschreibung belastet den Konzern dabei mit 7,5 Milliarden US-Dollar. Hinzu kommen noch Umstrukturierungskosten und andere Sonderaufwendungen, wodurch die Smartphone-Misere das Quartalsergebnis um insgesamt 8,4 Milliarden US-Dollar nach unten zieht.
Microsoft Surface-Tablet mit Office
Auf Erfolgskurs: Sowohl das Hardware sowie das Cloud-Geschäft konnte mit den Surface-Tablets und Office 365 deutlich zulegen.
(Quelle: Microsoft )
Düster sieht es auch beim Geschäft mit Windows-OEM-Lizenzen aus: Der schwächelnde PC-Markt zieht die Einnahmen des Konzerns in diesem Bereich um 22 Prozent nach unten. Hinzu kommt, dass Microsofts Upgrade-Strategie viele Nutzer vom Kauf eines neuen Systems abhält, da Sie Windows 10 ohnehin kostenlos erhalten werden.
Positives gibt es hingegen von der Hardware-Sparte zu berichten. Die Einnahmen durch die Surface-Tablets und die Xbox-Spielekonsolen legten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 117 respektive 27 Prozent zu. Microsoft beziffert die Einnahmen der Surface-Tablets mit 888 Millionen US-Dollar - genaue Zahlen zur Xbox gibt der Konzern allerdings nicht bekannt.
Das Cloud-Geschäft rund um Office 365, Azure und Dynamics CRM Online legte um 88 Prozent zu und brachte den Redmondern über 8 Milliarden US-Dollar ein. Die Nutzerzahlen von Office 365 stiegen allein in diesem Quartal im Consumer-Bereich um etwa 3 Millionen auf nunmehr 15,2 Millionen an.
Trotz des Rekordtiefs dürfte Microsoft deshalb optimistisch in die Zukunft blicken. Nachdem Ballmers Prestige-Projekt, die Smartphone-Sparte, nun deutlich heruntergefahren wurde und mit dem wachsenden Cloud-Markt vielversprechende Aussichten vorliegen, sollten sich die Redmonder Zahlen bereits zum nächsten Quartalsbericht wieder stabilisiert haben. Zudem erwartet Microsoft natürlich auch mit Windows 10 langfristig seine Marktpräsenz weiter zu festigen und mehr Nutzer zu den eigenen Diensten zu locken, was weiteres Wachstum verspricht.
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