eco Verband

Brexit stellt Domains britischer Inhaber in Frage

von Max Bold - 22.09.2016
Foto: eco
In einem Diskussionspapier beleuchtet der eco Verband die Probleme, die sich für die Domainbranche wegen des Brexit ergeben können. Änderungen bei einigen Top Level Domains sind nach Meinung von eco wohl unumgänglich.
Das Brexit-Votum hat möglicherweise erhebliche Auswirkungen auf die Domainbranche. Dies ist die Essenz des neuen Diskussionspapiers »Brexit – Challenges for the Domain Industry?«, welches der Verband eco vorgelegt hat.

Die Vergabebestimmungen für Domain-Namen unter Endungen wie etwa .eu, .it oder .fr sehen vor, dass nur Unternehmen oder Personen mit Sitz in der Europäischen Union oder aus dem Europäischen Wirtschaftsraum Domaininhaber sein dürfen. Nach dem Brexit werden mehrere Hunderttausend Domainregistrierungen, die von Großbritannien aus vorgenommen wurden, nicht mehr den Vorgaben der Vergabestellen genügen. Das Schicksal dieser Domainregistrierungen ist derzeit ungewiss. Betroffen sind nicht nur Briten, sondern auch Domainanbieter in Deutschland und anderen Ländern, deren Kunden in Großbritannien sitzen.

eco zeigt in dem Paper fünf Optionen auf, wie das Problem adressiert werden kann, wobei auch ausdrücklich in Betracht gezogen wurde, dass gegebenenfalls ein bilaterales Abkommen zwischen der EU und Großbritannien geschlossen wird, das Domainregistrierungen erfasst und einen zwischenzeitlichen Verlust von Domainregistrierungen verhindert.

RA Thomas Rickert, Leiter des eco Names & Numbers Forum, erklärt: »Mit unserem Paper und dem Eröffnen eines Diskussionsforums möchten wir dazu beitragen, dass die Auswirkungen des Brexit für Unternehmen und Kunden überschaubar bleiben und bald Rechtssicherheit für alle Beteiligten auf Basis von Expertenwissen geschaffen werden kann.«
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