Alptracker

Das Internet der Schafe

von - 14.10.2016
Das Internet der Schafe
Foto: Baronb / Shutterstock.com
Das Start-up Tecsag hat mit der ZHAW eine Anwendung für das Monitoring von Nutztieren entwickelt. Schafhirte können einzelne Tiere oder die ganze Herde am PC kontrollieren.
Tierisches Internet der Dinge: Das Schweizer Start-up Tecsag testet eine Tracking-Anwendung für Nutztiere. Mit der Lösung soll jedes Tier auch auf einer entlegenen Alp auffindbar sein. Hirten können sich ein genaues Bild über das Herdenverhalten machen. Mit einem eigens entwickelten Batterie- und Netzteil-Management soll der Dauereinsatz des "Alptrackers" über den gesamten Alpsommer möglich sein.
Alptracker
Alptracker: Über die Software können Hirten ihre Herden und auch einzelne Schafe beobachten.
(Quelle: ZHAW)
Das Projekt wird von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW School of Engineering begleitet. Im Pilot-Projekt hat Daniel Früh vom Zentrum für Signalverarbeitung und Nachrichtentechnik (ZSN) der ZHAW eine Schafherde auf einer Alp bei Andermatt mit GPS-Sensoren ausgerüstet. Acht Schafe, ein Esel und ein Hirtenhund tragen nun einen Sender um den Hals.

Wildtiere und Gesundheit tracken

Die Sender kommunizieren mit einer kostengünstigen, selbst entwickelten LPN-Basisstation. Das "Low Power Network" (LPN) kombiniert laut Früh die Datenübertragung über große Entfernungen bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch und geringer Datenrate. Im Gegensatz zum Mobilfunknetz lasse sich eine Datenübertragung mit geringen Kosten und tiefem Stromverbrauch realisieren. Via der Basisstation werden die Ortsinformationen über das Internet an einen Server an der ZHAW gesendet.
Auf den Server haben auch die Hirten auf der Alp bei Andermatt Zugriff. Sie erhalten Daten über die aktuelle Position und das Bewegungsverhalten ihrer Schafe und Herdenhunde. Gemäß ZHAW ist es geplant, das System noch auszubauen: In den Tracker soll ein Beschleunigungssensor integriert werden, um abnormales Bewegungsverhalten zu erkennen und gegebenenfalls Alarm zu schlagen. Damit können die Herden auch gegen Angriffe von Wildtieren geschützt werden. "Aus den Bewegungsdaten lassen sich ferner Rückschlüsse auf deren Gesundheitszustand ziehen", sagt Früh.
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