Highspeed-Schnittstelle

Intel integriert Thunderbolt direkt im Prozessor

von - 29.05.2017
Thunderbolt
Foto: Intel
Noch dünnere Notebooks: Um Platz zu sparen, will Intel die Thunderbolt-3-Schnittstelle künftig direkt in den Chips integrieren. Davon soll sogar der Wettbewerber AMD profitieren.
Thunderbolt
Intel will Platz schaffen: Die Schnittstelle Thunderbolt 3.0 soll bald direkt in den Prozessoren integriert sein.
(Quelle: Intel)
In einer Pressemitteilung bekundet Intel Pläne, die schnelle Thunderbolt-3-Schnittstelle demnächst direkt in den Prozessor zu integrieren. Ohne zusätzliche Anschlusskomponenten sollen dabei vor allem der Energieverbrauch und Platzbedarf in Notebooks optimiert werden. Gleichzeitig will der Chiphersteller mit diesem Vorhaben die Bahn freischaufeln, um den ursprünglich von Apple und Intel entwickelten Standard endlich unter die breite Masse zu bringen.
Der omnipotente Peripheriestandard, den Intel Mitte 2015 erstmals an der Computex in Taipeh vorgestellt hat, bringt gleich mehrere Vorteile: Die maximale Geschwindigkeit von bis zu 40 GBit/s (5 GByte/s). Damit ist der neue Standard doppelt so schnell wie Thunderbolt 2 oder USB Typ C und sogar vier Mal so schnell wie USB 3.1.
Neben der reinen Übertragungsgeschwindigkeit erlaubt die Schnittstelle auch die Übertragung von Bildinhalten sowie die Stromversorgung von Geräten: Eine Thunderbolt-3-Verbindung soll dabei zwei Displays mit 4K-Inhalten versorgen sowie Geräte mit bis zu 100 Watt aufladen können.
Allerdings herrscht nach wie vor Wirrwarr bei den USB-C-Spezifikationen. Der Kunde muss gegenwärtig schon ziemlich genau wissen, welches Notebook oder USB-C-Zubehör darauf ausgelegt ist. Dies ist auch ein Grund, weshalb Microsofts Surface-Laptop keinen einzigen USB-C-Anschluss bereitstellt.

Noch keine Roadmap bekannt

Um die Verbreitung voranzutreiben, will der Chipgigant sogar noch einen Schritt weitergehen und die Thunderbolt-Spezifikationen für alle Hersteller unter einer gebührenfreien Lizenz veröffentlichen, damit weitere Anbieter kompatible Chips auf den Markt bringen können. So würde auch AMD von der Freigabe profitieren. Außerdem hat bereits Microsoft den Plug&Play-Support im Creators Update von Windows 10 ausgebaut. Intel hat allerdings noch keinen genauen Plan verabschiedet, wann erste eigene Chips mitsamt der Schnittstelle auf den Markt kommen sollen.
Wäre Thunderbolt 3 direkt in den Ultrabooks und Convertibles integriert, ließen sich damit in Zukunft noch dünnere Geräte fertigen. Außerdem müsste man nicht mehr ständig darauf achten, ob der USB-C-Stecker wirklich auch Thunderbolt unterstützt. Dadurch wäre es auch möglich, dünne Notebooks über jeden Anschluss nachzuladen. Auch Displays wären dann nur noch über ein Kabel mit dem mobilen Rechner verbunden.
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