Wettbewerbsrecht

Google wehrt sich gegen Vorwürfe der EU-Kommission

von - 28.08.2015
Google auf dem PC
Foto: shutterstock.com/JuliusKielaitis
Bevorzugt Google eigene Shopping-Dienste in seiner Suchmaschine? Das wirft die EU-Kommission dem Konzern vor. Jetzt wehrt sich Google, quasi in letzter Minute.
Bereits im April hatte die EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager Google unlauteren Wettbewerb vorgeworfen. Kurz vor dem Auslaufen der Frist für eine Antwort wehrt sich der US-Konzern nun und weist die Vorwürfe in einer mehr als 100 Seiten umfassenden Antwort zurück.
"Unsere Antwort enthält Belege, dass die Bedenken in der Stellungnahme der Kommission unbegründet sind", schrieb Google-Vizepräsident und Chefjustiziar Kent Walker in einem Blog-Beitrag, den er mit der Überschrift "Qualität verbessern ist nicht wettbewerbsfeindlich" versah.
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Die Marke - Im Ranking der wertvollsten Marken weltweit beläuft sich der Markenwert von Google laut Millward Brown Optimor auf rund 158,84 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014.
Der Umsatz - Der weltweite Umsatz von Google stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Die neuesten Zahlen: Im zweiten Quartal 2014 erreichte der Umsatz von Google satte 16 Milliarden US-Dollar - ein Plus von 22 Prozent.
Der Gewinn - Google macht nicht nur Umsatz, Google wird auch immer reicher. Inzwischen hat der Internet-Konzern rund 61,2 Milliarden Dollar in der Kasse (Stand Q2/2014).
Die Werbeplattform - Den größten Teil seines Geldes macht Google mit Werbung. Textanzeigen im Umfeld der Suchmaschine, Werbung bei Youtube und grafische Anzeigen auf Partner-Websites gleichen sogar fallende Anzeigenpreise mehr als aus.

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So mächtig ist der Internet-Konzern Google

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Zum Hintergrund: Europäische Preisvergleichsportale hatten sich beschwert, Google würde sie benachteiligen und mit einem Marktanteil von gut 90 Prozent Nutzer seiner eigenen Suchmaschine bevorzugt anzeigen.
Google betont indessen, dass Vergleichsportale gerade dank seiner Suchmaschine von gestiegenen Besucherzahlen profitierten. Der Konzern hält außerdem die Forderung für ungerechtfertigt, Werbeeinträge von Konkurrenten verpflichtend zu präsentieren. Nun liegt es an der EU-Kommission, die Antwort zu prüfen und dann zu entscheiden.
Google und die EU liegen schon längere Zeit im Clinch. Seit mehreren Jahren versuchen die Politiker aus Brüssel, die dominierende Marktmacht des Konzerns aus Mountain View einzuschränken.
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