Gewinneinbruch

Google-Mutter Alphabet muss sich mit 3 Milliarden begnügen

von - 25.07.2017
Google
Foto: Asif Islam / Shutterstock.com
Die Google-Mutter Alphabet muss aufgrund der EU-Kartellstrafe einen starken Gewinneinbruch hinnehmen. Dennoch verzeichnet der Internetkonzern für das abgeschlossene Quartal einen Überschuss von 3 Milliarden Euro.
Eine milliardenschwere Strafe der EU-Kommission hat der Google-Mutter Alphabet einen Gewinneinbruch eingebrockt. Im zweiten Quartal fiel der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar (3,0 Mrd Euro), wie der Internetkonzern am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten jedoch mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Auch beim Umsatz wurden die Erwartungen mit einem Anstieg um 21 Prozent auf 26,0 Milliarden Dollar übertroffen.
Dennoch reagierten Anleger enttäuscht. Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um rund drei Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Kurs allerdings auch schon um über 26 Prozent zugelegt.

Werbung wächst weiter stark

Die EU-Kommission hatte Google im Juni wegen angeblich regelwidriger Ausnutzung seiner Marktmacht bei Produkt-Anzeigen in Suchergebnissen mit einer Wettbewerbsstrafe von 2,4 Milliarden Euro belegt. Obwohl das US-Unternehmen sich vorbehalten hatte, gegen das Bußgeld Berufung einzulegen, wurde die Milliardenlast nun bereits vorsorglich in der Quartalsbilanz berücksichtigt.
Ohne die Rekord-Kartellstrafe der EU hätte Alphabet im vergangenen Quartal unter dem Strich 6,3 Milliarden Dollar verdient. Allerdings gab es in dem Zahlenwerk auch unabhängig von diesem Sonderfaktor ein paar Details, die an der Börse nicht gut ankamen. So verzeichnete das Werbegeschäft von Google, Alphabets Haupteinnahmequelle, weiterhin starkes Wachstum, allerdings bringen die Anzeigen auf Computer- und - zuletzt immer häufiger - Smartphone-Bildschirmen nicht mehr so viel Geld ein.

Erlöse pro Klick sinken

Die Zahl bezahlter Klicks auf Werbeanzeigen stieg zwar um 52 Prozent, die Erlöse pro Klick sanken jedoch um 23 Prozent. Bereits im Vorquartal hatte es hier einen Rückgang um 19 Prozent gegeben. Außerdem fällt der am Markt besonders kritisch verfolgte bereinigte Umsatz, bei dem Abgaben an Partner-Websites abgezogen werden, mit 20,9 Milliarden Dollar deutlich bescheidener aus als die absoluten Erlöse. Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat zeigte sich dennoch zufrieden und hob das starke Wachstum bei mobiler Werbung hervor.
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