Mobile World Congress

Google will auf dem Mobilfunkmarkt mitmischen

von - 03.03.2015
Google Smartphones Apps
Foto: Google
Der Internetkonzern Google möchte in Zukunft auch als virtueller Mobilfunk-Netzbetreiber auftreten - allerdings nicht im großen Stil, wie Android-Chef Sundar Pichai auf dem MWC betonte.
Entsprechende Gerüchte kursieren
Sundar Pichai - Android-Chef von Google
Technisch innovativ: Android-Chef Sundar Pichai will mit dem Mobilfunk-Projekt den Markt beleben.
(Quelle: Maurizio Pesce)
schon seit längerer Zeit, jetzt ist es offiziell: Google will in Zukunft eigene Mobilfunkzugänge vermarkten. Das gab Android-Chef Sundar Pichai auf dem Mobile World Congress in Barcelona bekannt.   
Doch während Google für gewöhnlich eher klotzt als kleckert, sollen sich die Ambitionen dieses Mal in Grenzen halten. "Wir wollen kein Netzbetreiber im großen Stil werden", so der Google-Manager. Vielmehr wolle man in einem sehr überschaubaren Rahmen als virtueller Netzbetreiber (MVNO) auftreten, der Kapazitäten von anderen Carriern nutzt.
Wie Spiegel Online berichtete, verglich Pichai das Projekt mit den eigenen Nexus-Smartphones. Diese würden auch nur deshalb entwickelt werden, um stets das jeweils beste technisch mögliche Gerät zu bauen - und den anderen Herstellern dadurch Anregungen für die eigene Produkte zu geben. In den nächsten Monaten will Google seine Mobilfunk-Pläne nun konkretisieren.
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Die Marke - Im Ranking der wertvollsten Marken weltweit beläuft sich der Markenwert von Google laut Millward Brown Optimor auf rund 158,84 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014.
Der Umsatz - Der weltweite Umsatz von Google stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Die neuesten Zahlen: Im zweiten Quartal 2014 erreichte der Umsatz von Google satte 16 Milliarden US-Dollar - ein Plus von 22 Prozent.
Der Gewinn - Google macht nicht nur Umsatz, Google wird auch immer reicher. Inzwischen hat der Internet-Konzern rund 61,2 Milliarden Dollar in der Kasse (Stand Q2/2014).
Die Werbeplattform - Den größten Teil seines Geldes macht Google mit Werbung. Textanzeigen im Umfeld der Suchmaschine, Werbung bei Youtube und grafische Anzeigen auf Partner-Websites gleichen sogar fallende Anzeigenpreise mehr als aus.

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So mächtig ist der Internet-Konzern Google

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Für das Unternehmen ist der Einstieg ins Mobilfunkgeschäft indes nicht das erste Engagement als Infrastruktur-Anbieter: Mit Google Fiber existiert in den USA bereits ein Glasfaserprojekt, zudem betreibt der Konzern in einigen Ländern lokale Backbones, die von anderen Providern genutzt werden.
In diesem Zusammenhang gab Pichai auch ein Update zum Projekt Loon, dessen Ziel es ist, abgelegene Landstriche mit Hilfe von Ballons mit Internet zu versorgen. Hier sei man einen Schritt vorangekommen. Außerdem sollen in Kürze Testflüge mit solarbetriebenen Drohnen starten.

Abschließend gab der Manager noch eine Einschätzung zu Android-Derivaten wie Cyanogen OS, das etwa auf dem 300-Euro-Smartphone OnePlus One läuft: "Ich verstehe deren Mehrwert nicht, schließlich wollen die Leute die Google-Dienste", sagte Pichai. Eine ernstzunehmende Konkurrenz für Googles Android sehe er in den Derivaten daher nicht.
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