US-Gerichtsurteil

Google muss ausländische Inhalte an FBI übergeben

von - 06.02.2017
Gmail Webseite
Foto: Mon's Images / Shutterstock.com
Datenzugriff auch über die Grenzen hinaus: Einem Gerichtsurteil in den USA nach muss Google dem FBI auch im Ausland gespeicherte E-Mails übergeben. Google will sich gegen das Urteil wehren.
Als Weltkonzern speichert Google Daten nicht nur in den USA, sondern auch im Ausland. Auf diese Daten möchten amerikanische Behörden wie das FBI zugreifen - was Google bisher abgelehnt hat. Ein entsprechendes Verfahren vor einem US-Gericht bringt nun ein Urteil: Google muss den Behörden auch im Ausland gespeicherte E-Mails aushändigen. Das berichtet Techcrunch.
Google argumentierte, dass der Konzern sich der Datenschutzverletzung im Ausland strafbar mache, wenn E-Mails von nicht-amerikanischen Servern an die Behörden weitergegeben werden. Das Gericht hielt dagegen, dass der tatsächliche Akt der Datenschutzverletzung wenn überhaupt erst beim Öffnen der Mails in den USA erfüllt werde; Google müsse also auch die im Ausland hinterlegten Inhalte zur Verfügung stellen.

Bislang nur Zugriff auf inländische Inhalte

Bisher kommt Google den Gesetzen in den USA nach und gibt den Bundesbehörden Zugang auf E-Mail-Inhalte, die auf den US-amerikanischen Servern des Konzerns abgespeichert sind. Dass nun auch auf ausländischen Servern gespeicherte Inhalte weitergegeben werde sollen, will das Unternehmen nicht hinnehmen. Google kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen - nicht zuletzt auch mit Verweis auf ein ähnliches Verfahren gegen Microsoft, bei dem das zuständige Gericht festgestellt hatte, dass im Ausland gespeicherte Daten nicht an die US-Behörden weitergegeben werden müssen. 
Nicht nur Google dürfte das Urteil ablehnen, sondern auch Datenschützer, Unternehmen und Privatnutzer. Sie alle wollen ihre E-Mail-Korrespondenzen auf nicht-amerikanischen Servern gespeichert wissen, wo der Zugriff der US-Behörden bisher verwehrt war.
Verwandte Themen