ISC

Supercomputer-Konferenz legt Fokus auf KI

von - 17.06.2016
Supercomputer
Foto: Andrii Stepaniuk / Shutterstock.com
Supercomputer werden meist für komplexe Forschungen eingesetzt. Doch in Zeiten von Big Data, Cloud und Co. sind vermehrt andere Einsatzszenarien gefragt. Auf der ISC dreht sich deshalb alles um KI.
Supercomputer Janus Martin-Luther-Universität Halle/Saale
Der Direktor des IT-Servicezentrums, Frank Wossal, steht vor dem neuen, 2,25 Millionen Euro teuren Hochleistungsrechner "Janus" der Martin-Luther-Universität Halle/Saale.
(Quelle: Jan Woitas)
Auf der International Supercomputing Conference in Frankfurt geht es ab dem kommenden Montag wieder um "Petaflops" und die schnellsten Rechenanlagen der Welt. Doch in diesem Jahr rückt auch das Potenzial künstlicher Intelligenz in den Fokus.
In seiner Eröffnungsrede wird Andrew Ng, Chef-Wissenschaftler der chinesischen Suchmaschine Baidu erläutern, wie künstliche Intelligenz gerade dabei ist, die gesamte Welt der Technologie umzukrempeln. Mehr als 3000 Teilnehmer aus über 46 Ländern werden zur 31. Konferenz erwartet - das wäre laut Veranstalter ein historischer Rekord.
Von der einfachen Web-Suche bis hin zu autonom fahrenden Autos - selbstlernende Algorithmen sind laut Ng dafür der Motor. Erst mit ihnen lassen sich Muster in immer größeren Datenbergen erkennen. Der unstillbare Hunger nach Datenauswertung treibe wiederum die Entwicklung vom einfachen Mikroprozessor über Cloud-Computing und Grafik-Chips bis hin zu High-Performance-Supercomputern.

Big Data, Connected Car, IoT und Co.

Auf dem Programm der Konferenz stehen denn auch Themen wie die Auswertung von Big Data für den Verkehr vernetzter Fahrzeuge, der Einsatz von High-Performance-Computern in der Robotik und im Internet der Dinge, computergestützte Biologie sowie fortschrittliche Möglichkeiten der Unwetter- und Katastrophenvorhersage.
"Wir befinden uns am Beginn eines neuen Zeitalters", sagte Alessandro Curioni, Direktor des Forschungszentrums von IBM in Zürich. Allein in den vergangenen zwei Jahren sei ein Datenberg entstanden, der so groß sei wie alle Daten zusammen, die jemals zuvor in diesem Universum angefallen seien. Nun gehe es darum, diese Daten intelligent zu nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. "Sonst geht wertvolles Wissen verloren." Neue leistungsfähigere Computersysteme seien dafür die Grundvoraussetzung.
"Bis 2020 werden rund 93 Prozent aller anfallenden Daten unstrukturiert sein", sagt Curioni. Dazu gehörten neben Videos oder Bildern auch Text und natürliche Sprache. Auf dem ISC werde IBM zeigen, "dass Computer jetzt auch komplexe Sätze verstehen können - und das in sehr kurzer Zeit".
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