Neue Speichertechnik

IBM zwängt ein Bit auf ein Atom

von - 10.03.2017
IBM-Forscher
Foto: IBM
Wissenschaftlern des Almaden-Forschungslabors von IBM im kalifornischen San Jose ist es gelungen, ein Datenbit magnetisch auf einem einzelnen Atom unterzubringen.
Christopher Lutz
Das Bit hat Christopher Lutz vom IBM-Forschungslabor nun auf ein Atom gepfercht. Nur die Versuchsanordnung samt Rastertunnelmikroskop ist noch etwas klobig für den Praxiseinsatz.
(Quelle: PD)
Erstmals konnten Forscher von IBM ein Bit auf einem Atom unterbringen. Die Errungenschaft am Almaden-Labor des Blauen Riesen im kalifornischen San Jose soll zu Speichern führen, mit denen Informationen viel enger auf einen Datenträgern gepfercht werden können. Zum Vergleich: Heutige Speicher benötigen 100.000 Atome, um ein Bit zu speichern. Mit dem Bit-pro-Atom-Datenträger könnte Apples komplette iTunes-Bibliothek mit 35 Millionen Songs auf einem Kreditkarten-großen Speichergerät untergebracht werden, erklärt IBM.
Nachdem die Forscher um Christopher Lutz, dem Leiter des IBM-Projekts, es geschafft hatten ein Bit auf ein Atom zu zwängen, wollten sie wissen, wie nahe sie ein zweites Bit-bestücktes Atom unter Bewahrung der gespeicherten Information an das erste heranrücken könnten. Ein Nanometer Platz mussten die Wissenschaftler dann zwischen den beiden Kleinstteilchen lassen. Somit könnten theoretisch 600 Terabits auf einem Quadratzoll gespeichert werden.
Noch ist das Ganze sehr experimentell und das Almaden-Team geht nicht davon aus, das der atomare Speicher bald in einem miniaturisierten Smartphone auftauchen könnte. Denn die Forscher mussten für das Experiment extreme Bedingungen schaffen. So erzeugten sie ein ultra-hohes Vakuum, sorgten für geringste Vibration und nutzten flüssigem Helium, um die benötigten tiefen Temperaturen zu erzeugen.
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