Veraltet und unsicher

Das Ende der Flash-Ära

von - 03.11.2015
Adobe Flash Logo
Foto: 360b / Shutterstock.com
Die Flash-Technologie gilt schon seit längerem als veraltet und unsicher, HTML5 heißt die Zukunft. In der Ad-Tech-Branche läuft der Umstieg auf Hochtouren.
Vor knapp zwanzig Jahren, als das ­Internet noch statisch war und blinkende Werbebanner aus animierten Gifs bestanden, eröffnete Flash neue Welten: Die Technologie, einst von Macromedia entwickelt, später von Adobe gekauft, ermöglichte es Grafikern, multimediale und interaktive Inhalte respektive Werbebanner zu bauen. 
Doch mittlerweile ist die Technologie in die Jahre gekommen und gilt als nicht mehr zeitgemäß. Auf Smartphones und Tablets sorgen Flash-Inhalte häufig für Probleme, auf mobilen Apple-Geräten sind sie generell nicht möglich. Da mobile Werbung an Bedeutung gewinnt, ist das ein Ärgernis für Werbungtreibende.

Unsichere Performance-Bremse

Zudem beeinträchtigt die proprietäre Technik die Ladegeschwindigkeit der Seiten, denn die Inhalte werden über den Flash-Payer als Plug-in abgespielt. Obendrein verursacht sie einen hohen Stromverbrauch, was sich vor allem in der verkürzten Akkulaufzeit bei Laptops bemerkbar macht. Und: Durch die hohe Verbreitung ist Flash ein beliebtes ­Angriffsziel von Hackern und damit ein großes Sicherheitsrisiko. Allein in diesem Jahr kam es mehrfach zu gravierenden ­Sicherheitslücken.
Google blockt Flash
Google Chrome: Der Webbrowser stoppt künftig unwichtige Flash-Elemente automatisch.
Als Konsequenz daraus haben verschiedene Player im Markt reagiert: Im Juli hat ­Mozilla in seinem Firefox-Browser Flash-Inhalte blockiert, der Nutzer musste das Abspielen bis zum Browser-Update jedes Mal explizit erlauben. Auch Google filtert seit September für seinen Chrome-Browser unwichtige Flash-Inhalte aus. Ziel ist, den Stromverbrauch "signifikant zu reduzieren", so Google.
"Das war nicht nur der Tropfen, sondern das Glas, das das Fass zum Überlaufen brachte und den Ausstieg aus der Flash-Technologie deutlich ­beschleunigt hat", meint Marcus Veigel, Geschäftsführer der Agentur Cynapsis.
Denn: Durch dieses Vorgehen werden ­viele Werbemittel, insbesondere Rich-Media-Banner, nicht mehr angezeigt. Stattdessen erscheint im Player ein Standbild, das der Nutzer nur durch Anklicken starten kann. Doch wer tut das schon bei einem Werbebanner?
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