Nahost-Konflikt

Opfer fordern von Facebook Milliarden-Betrag

von - 12.07.2016
Justitia
Foto: Michal Kalasek / Shutterstock.com
"Facebook als Werkzeug für Terrorismus" - ein Vorwurf, mit dem sich das Netzwerk nun auch in finanzieller Hinsicht auseinander setzen muss. Familien mehrerer Gewaltopfer des Nahost-Konflikts haben das Portal auf Schadenersatz verklagt.
Ein soziales Netzwerk auf der Anklagebank: Familien mehrerer Gewaltopfer des Nahost-Konflikts haben Facebook auf mindestens eine Milliarde US-Dollar Schadenersatz verklagt. Sie werfen dem Online-Netzwerk vor, der ra­di­kal­is­la­misch Hamas, die sie für die Anschläge verantwortlich machen, wissentlich eine Plattform geboten und die Gewaltakte damit ermöglicht zu haben.
"Einfach gesagt, nutzt Hamas Facebook als Werkzeug für Terrorismus", heißt es an einer Stelle der rund 60-seitigen Klage, die am Sonntag in New York eingereicht wurde. Es klagen fünf Familien mit amerikanischer Staatsbürgerschaft, die größtenteils in Israel leben. Auch ihre getöteten oder verwundeten Verwandten waren Amerikaner.

Kein Platz für Inhalte, die zu Gewalt ermutigen

Unter den klagenden Hinterbliebenen sind die Eltern eines 16-Jährigen, der im Juni 2014 verschleppt und getötet wurde, sowie die Eltern eines drei Monate alten Mädchens, das im Oktober 2014 ums Leben kam, als ein Attentäter in Jerusalem in eine Menschenmenge fuhr.
Facebook kommentierte die Klage am Montag mit der allgemeinen Erklärung, bei dem Online-Netzwerk sei kein Platz für Inhalte, die zu Gewalt ermutigten, sowie direkte Drohungen, Terrorismus und Hassrede. Facebook dringe bei den Nutzern darauf, solche Inhalte zu melden.

Verhaltenskodex

Nicht nur am obigen Beispiel wird klar, dass das Internet und soziale Netzwerke den Alltag nicht nur verschönern. Problematisch ist hierbei vor allem der zunehmende "Trend", Hasskommentare über Facebook, Twitter oder YouTube zu verbreiten. Hinzu kommen eben die jüngsten Terroranschläge und die Nutzung sozialer Medien durch terroristische Gruppen.
Um diesem Einhalt zu gebieten, wurde jüngst auch die EU-Kommission aktiv - zumindest in der Theorie: Zusammen mit Facebook, Twitter, YouTube und Microsoft hat sie einen Verhaltenskodex präsentiert, der eine Reihe von Verpflichtungen zur Bekämpfung der Verbreitung von illegaler Online-Hetze in Europa enthält.
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