Internetzugang

Facebooks Projekte zur Vernetzung der Welt

von - 21.04.2016
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Foto: Shutterstock.com/1000 Words
Das soziale Netzwerk Facebook hat ambitionierte Pläne, um Menschen mit Internet zu versorgen. Welche Projekte verfolgt Mark Zuckerberg bei seiner Mission und wie werden sie von den Menschen angenommen?
Facebooks Mission war es von Beginn an die Menschen miteinander zu vernetzten. Was an der Harvard University zwischen Kommilitonen begann, weitet sich nun auf die ganze Welt aus. Mark Zuckerbergs neue Ziele sind derzeit Entwicklungsländer wie Indien oder Afrika. Denn rund zwei Drittel der Weltbevölkerung haben aktuell keinen Zugang zum Internet. Um diese Menschen online zu bringen, verfolgt Facebook verschiedene Projekte.

Die Initiative Internet.org

Internet.org
Internet.org: Das Projekt will Menschen in Entwicklungsländern mit Internet zu versorgen.
Die Initiative von Facebook mit dem Namen Internet.org, bei der auch die Unternehmen Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera, Qualcomm und Samsung beteiligt sind, strebt danach, Menschen in Entwicklungsländern mit Internet zu versorgen. Denn derzeit leben ungefähr vier Milliarden Menschen auf der Welt, die keine Möglichkeit haben, online zu gehen. Unter dem Dach der Initiative verfolgt Facebook unterschiedliche Projekte, um Menschen Zugang zum Internet zu gewähren.

Der Dienst Free Basics

In Regionen, in denen die Infrastruktur bereits vorhanden ist, übernimmt Facebook mit seinem Dienst Free Basics die Kosten für den Zugang zum Internet. Hierfür kooperiert das Zuckerberg-Imperium mit diversen Mobilfunkanbietern. Aber zu welchem Preis? Die Nutzer müssen für das Internet kein Geld ausgeben, aber sie bezahlen auf andere Art. Facebook stellt den Leuten zwar kostenloses Internet zur Verfügung, gewährt ihnen aber hauptsächlich Zugang zu ausgewählten Seiten - insbesondere zu Diensten von Facebook. So kann der Social-Media-Riese sicherstellen, dass die User nur die gewünschten Inhalte und nicht gar Angebote der Konkurrenz konsumieren.
Kürzlich wurde für Entwickler der sogenannte Free Basics Simulator entwickelt. Mit diesem Simulator soll es für Entwickler ab sofort einfacher sein, Inhalte für Free Basics zu erstellen. Der Simulator demonstriert, wie Services auf Free Basics aussehen können und wie gut die Webseiten auf relativ alten Devices performen würden. Hinzu liefert er demografische Daten, die helfen sollen nachzuvollziehen, wer die Dienste nutzt. Dadurch können die Entwickler eine Menge über ihre Zielgruppe in den jeweiligen Regionen lernen. 

Gefährdet Facebook das freie Internet?

Free Basics ruft viele Kritiker auf den Plan. Zuletzt protestierten in Indien Hunderttausende via Mail gegen die Zerorating-Pläne des Zuckerberg Konzerns in Indien. Beim Zerorating werden bestimmte Internetdienste, in der Regel Partner des Telekommunikationsanbieters, bevorzugt behandelt. Die Seiten werden dann schneller geöffnet und die Nutzung schlägt sich nicht auf das Datenvolumen nieder.
In letzter Konsequenz sprach sich im Februar dieses Jahres die indische Telekom Aufsicht TRAI (Telecom Regulatory Authority of India) gegen Zerorating in Indien aus. Die Begründung: Die Praktik verstoße gegen die Netzneutralität. Diese Tatsache ist nicht von der Hand zu weisen. Denn die Netzneutralität besagt, dass alle Daten im Netz gleich behandelt werden. Das ist beim Zerorating respektive mit Free Basics nicht der Fall.
Auf der diesjährigen F8 äußerte sich Zuckerberg folgendermaßen: "Ich sehe, dass Menschen und Nationen sich heutzutage immer mehr nach innen wenden, Mauern bauen und sogar den Zugang zum Internet beschränken. […] Es braucht Mut, um Hoffnung über die Angst zu stellen."
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