Mega-Fusion

GoDaddy kauft Host Europe für 1,69 Milliarden Euro

von - 07.12.2016
Hoster
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Riesen-Deal zum Jahresende: GoDaddy übernimmt die Host Europe Group (HEG) für 1,69 Milliarden Euro. Damit wird GoDaddy nach eigenen Angaben europäischer Marktführer im Bereich Cloud Services für Kleinunternehmer.
GoDaddy gilt als einer der größten Webhosting-Anbieter in den USA und will nun verstärkt den europäischen Markt angreifen. Dazu übernimmt die US-Firma die Host Europe Group (HEG) für 1,69 Milliarden Euro.
Durch den Zusammenschluss wird GoDaddy zum europäischen Schwergewicht im Bereich Cloud Services für Kleinunternehmer, was eine Expansion in Europa beschleunigen soll. GoDaddy hat mehr als 14 Millionen Kunden weltweit und verwaltet mehr als 63 Millionen Domänen.
Zur britischen HEG indes, die über 1,7 Millionen Kunden hat und über sieben Millionen Domänen verwaltet, gehören unter anderem die deutschen Tochterunternehmen Host Europe, DomainFactory, Plusserver und server4you, außerdem die britischen Hoster 123-reg und HeartInternet. Die einzelnen Marken sollen weiter unabhängig bleiben.

PlusServer könnte verkauft werden

Bei der Zielgruppe stimmen die Unternehmensansichten schon mal überein: Beide Firmen richten sich an Kleinunternehmer und Web Professionals. Der Zusammenschluss der globalen Technologieplattform von GoDaddy und dem europäischen Netzwerk von HEG soll Kunden nun eine breitere Produktpalette bieten.
GoDaddy will dafür einen Großteil des Geschäfts von HEG integrieren. Für die eigenständige Tochtergesellschaft PlusServer, in der HEGs Managed Hosting Geschäft für größere Unternehmen gebündelt ist, will GoDaddy aber strategische Alternativen suchen - einschließlich eines möglichen Verkaufs. Grund dafür seien die unterschiedlichen Geschäftsmodelle von PlusServer und GoDaddy.

Weitere Interessenten

Patrick Pulvermüller, Group CEO von HEG, wird das europäische Geschäft von GoDaddy leiten und an Andrew Low Ah Kee, Executive Vice President of International von GoDaddy, berichten. Das europäische Team von GoDaddy wird an Patrick Pulvermüller berichten. Die Transaktion steht noch unter Vorbehalt kartellrechtlicher Prüfungen und wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen.
Angeblich soll auch der deutsche United-Internet-Konzern Interesse an einer Übernahme von HEG gehabt haben, ebenso wie die Deutsche Telekom. Diese hatte geplant, HEG mit der eigenen Hosting-Tochter Strato zusammenzulegen.
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