CeBIT 2016

Kaspersky warnt vor Attacken auf Firmen

von - 18.03.2016
Hacker-Angriff auf Unternehmen
Foto: Shutterstock/welcomia
Kaspersky zeigte auf der CeBIT seine neue "Anti Targeted Attack Platform" für Unternehmen und Infrastrukturanbieter. Viele Attacken auf Firmen bleiben 98 Tage und länger unentdeckt und verursachen enorme Schäden.
Die Zahlen sind ernüchternd und werden von den betroffenen Unternehmen natürlich nicht an die große Glocke gehängt. Attacken auf Finanzhäuser bleiben, nach Auswertungen des Sicherheitsanbieters Kaspersky, im Durchschnitt 98 Tage lang unentdeckt. Die Eindringlinge manipulieren typischerweise erst einmal nichts, sondern sondieren die IT-Systeme des Opfers, bevor sie dann zuschlagen.
Neue Kaspersky-Plattform
Schaubild: Architektur der neuen "Anti Targeted Attack Platform" von Kaspersky Lab.
(Quelle: Kaspersky )
Der Schaden beträgt etwa eine halbe Million Euro, in Einzelfällen noch mehr. Da sind der Imageschaden, den das Unternehmen erleidet, Gerichtskosten wegen Schadensersatzansprüchen und Verluste an Wettbewerbsfähigkeit noch nicht eingerechnet. Noch länger bleiben Attacken bei Einzelhändlern unentdeckt: durchschnittlich 198 Tage (Kaspersky Global Security Risks Report 2015).

Firewalls reichen nicht

Der traditionelle Parameter-Ansatz, bei dem eine Firewall die IT-Systeme wie die Befestigungsmauern einer Burg von außen schützt, ist den Angriffen nicht mehr gewachsen. Irgendein Virus kommt immer durch, irgendein Endanwender klickt immer auf das mit Malware verseuchte Mail-Attachement oder riskiert einen Blick auf die Datei "Gehaltslisten 2016", wo er dann den Trojaner aktiviert.
Sicherheitsplattformen der nächsten Generation rechnen deshalb mit erfolgreichen Eindringlichen und versuchen, den Schaden im IT-System so gering wie möglich zu halten, den Virus zu isolieren, seinen Aktionsradius einzugrenzen. So wie ein gutes Medikament die Beschwerden beim kranken Patienten minimiert.
Kaspersky spricht von einer "Weltneuheit" und stellte auf der CeBIT seine "Anti Targeted Attack Platform" vor. Oleg Glebov, Solution Business Lead beim russischen Sicherheitsanbieter, war extra aus Moskau eingeflogen, um die Details zu erläutern. Die neue Plattform ist so komplex, dass Kaspersky einen Riesenkuchen mit mehreren Layern und Komponenten aufgebaut hatte, mit dem sich das Publikum schon einmal geschmacklich dem Thema annähern konnte.
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