Anerkennung und Lob dosieren
So motivieren Sie Ihre Mitarbeiter richtig
von
Waltraud
Ritzer - 01.02.2016
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In vielen Unternehmen wird der Wert von Lob als Motivationsfaktor unterschätzt – dabei zählt ein Kompliment zum richtigen Zeitpunkt oft mehr als Geld.
Hand aufs Herz: Wann haben Sie Ihre Mitarbeiter das letzte Mal gelobt? Gestern, letzten Monat – oder können Sie sich nicht mehr daran erinnern? Studien belegen: Die Kunst der Anerkennung ist in Unternehmen kaum verbreitet, und häufig driften Fremd- und Eigenwahrnehmung bei Vorgesetzten in diesem Bereich weit auseinander, sehr weit sogar.
Seltenes Lob: Anerkennung zollt der generellen Arbeitsweise Tribut, wird aber häufig nur in einem Jahresgespräch geäußert.
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Erklärbar ist diese Diskrepanz nur durch die (leider) noch immer weit verbreitete Meinung vieler Führungskräfte, die Abwesenheit von Kritik sei Anerkennung genug. Ein Trugschluss, denn im richtigen Maß, zum richtigen Zeitpunkt und zum richtigen Anlass gibt es kaum ein besseres Mittel, Mitarbeiter zu motivieren.
Wie so häufig zählt dabei aber der kleine, feine Unterschied. Denn auch wenn Lob und Anerkennung häufig als Synonyme verwendet werden, so haben sie doch unterschiedliche Bedeutungen.
Verschiedene Bedeutungen der Mitarbeitermotivation
„Lob“ ist laut Duden eine positive Beurteilung, die jemand einem anderen, seinem Tun, Verhalten oder Ähnlichem zuteilwerden lässt. Anders formuliert: Lob ist eine spontane Wertschätzung, vergleichbar mit einem Schulterklopfen – wenn ein Verkäufer beispielsweise einen schwierigen Kunden für sich gewinnen konnte.
Anerkennung wiederum ist mehr eine Haltung, bei der beispielsweise ein Vorgesetzter die generelle Leistung eines Mitarbeiters wertschätzt. Anerkennung beurteilt das Gesamtbild und nicht einen Einzelfall, ist deshalb auch selten spontan.
Für die Mitarbeitermotivation sind beide Instrumente wichtig – allerdings richtig dosiert. Anerkennung zollt der generellen Arbeitsweise Tribut und wird verbal häufig in einem Jahresgespräch geäußert, wenn dieses überhaupt mit dem Mitarbeitern geführt wird. Aber auch in der nonverbalen Kommunikation spielt sie eine große Rolle. Denn die meisten Menschen spüren instinktiv, ob ihr Gegenüber ihnen Anerkennung entgegenbringt – das gilt privat und natürlich auch beruflich.