Wettbewerbsverstöße

Qualcomm wehrt sich gegen Millionenstrafe

von - 29.12.2016
Foto: Qualcomm
Der US-Chiphersteller Qualcomm steht wegen Wettbewerbsverstößen auch in Südkorea vor einer hohen Millionenstrafe. Er hatte bereits 2009 in einem ähnlichen Fall 260 Milliarden Won zahlen müssen.
Die südkoreanische Wettbewerbsbehörde (Korea Fair Trade Commission - KFTC) kündigte am Mittwoch in Seoul an, dass sie gegen den US-Konzern Qualcomm eine Strafzahlung von rund einer Billion Won (rund 815 Mio Euro) verhängen will.
Qualcomm stufte die neue Forderung als unhaltbar ein und will gegen den Erlass vorgehen, sobald die schriftliche Aufforderung mit Begründung der Behörde dafür vorliegt. Nach Auffassung Qualcomms verstößt die Entscheidung der südkoreanischen Behörden gegen das Freihandelsabkommen zwischen Südkorea und den Vereinigten Staaten.

Vorwurf: Marktmacht missbraucht

Qualcomm ist für die Smartphone-Welt so wichtig wie Intel für die PC-Welt: Die Technik der Amerikaner steckt in praktisch jedem Gerät. Einen Großteil seines Gewinns macht Qualcomm dabei mit der Lizenzierung seiner Technologie. Diese Marktstellung habe der Konzern missbraucht, so der Vorwurf.
Die weitere Strafzahlung in Südkorea steht seit einiger Zeit im Raum. Die "Financial Times" hatte bereits vor knapp zwei Jahren berichtet, dass die großen Handyhersteller des Landes - Samsung, LG und Pantech Beschwerde wegen mutmaßlich zu hoher Lizenzzahlungen eingereicht hatten.
Zuvor hatte Qualcomm in China eine Strafe von 975 Millionen Dollar gezahlt. Der US-Konzern darf zudem von chinesischen Handyherstellern seitdem nicht mehr so hohe Lizenzgebühren verlangen. Auch in den USA und Europa befindet sich Qualcomm im Visier der Wettbewerbshüter.
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