Chip-Design

Neue ARM-Chips sollen Künstliche Intelligenz vorantreiben

von - 29.05.2017
Microprozessor mit KI
Foto: Thermchai / shutterstock.com
ARM veröffentlicht drei neue Chip-Designs. Durch gesteigerte Leistung bei gleichzeitig besserer Energieeffizienz sollen mit den neuen Entwürfen vor allem rechenintensive Algorithmen im KI- und VR-Bereich unterstützt werden.
Der Chip-Designer ARM hat im Vorfeld der Computex 2017 in Taipeh neue Chip-Konzepte vorgestellt, die vor allem für VR- und KI-Anwendungen geeignet sein sollen. Gezeigt wurden mit ARM Cortex-A75, Cortex-A55 und Mali-G72 gleich drei neue Chip-Designs. Prozessoren auf Basis dieser Konzepte sollen künftig etwa in mobilen Geräten, Smart-Home-Devices, Connected-Car-Lösungen und Servern zum Einsatz kommen.
Der ARM Cortex-A75 soll vorwiegend in Premium-Geräten verbaut werden und dort die Leistung verbessern. Damit sollen auch anspruchsvolle Workloads und fortgeschrittene Anwendungsfälle reibungslos ausführbar sein. So wurde die Integer-Core-Performance im Vergleich zum Vorgänger A72 um über 20 Prozent gesteigert.

Cortex-A75 und A55 kommen mit DynamIQ-Technologie

Der Cortex-A55 ist der zweite Chip der neuen Reihe. ARM verspricht hier eine Leistungssteigerung von 18 Prozent bei gleichzeitig 15 Prozent erhöhter Energieeffizienz im Vergleich zum Vorgänger. Chips, die auf dem Cortex-A55-Design basieren, sollen vor allem in Mittelklasse-Geräte eingesetzt werden.
Sowohl der Cortex-A75 als auch der Cortex-A55 verfügen über die neue DynamIQ-Technologie. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der big.LITTLE-Technologie, die den Einsatz von verschiedenen Prozessorkern-Clustern auf einem Chipset erlaubt. So wurden bislang etwa bei Achtkernprozessoren oftmals vier leistungsstarke Kerne mit vier energieeffizienten Kernen kombiniert, um in der Praxis einen ausgewogenen Mix aus Performance und Akkulaufzeit zu erreichen. Mit DynamIQ sollen Hersteller nun noch mehr Spielraum bei der Gestaltung ihrer Chipsets erhalten. So werden nun etwa auch Cluster mit einem einzigen Rechenkern unterstützt. Dadurch sind etwa Konfigurationen mit einem schnellen Cortex-A75-Kern und drei sparsamen Cortex-A55-Kernen denkbar. Darüber hinaus erlaubt die Technologie ein schnelleres Ansprechverhalten, was insbesondere bei Machine-Learning- und KI-Anwendungen von Vorteil ist.
Speziell für den Gaming- und VR-Bereich hat ARM die Mali-G72 entwickelt. Das GPU-Design bietet laut Entwickler eine um 25 Prozent gesteigerte Energieeffizienz, eine um 20 Prozent verbesserte Leistungsdichte sowie eine um 40 Prozent höhere Gesamtleistung als der Vorgänger. Damit sollen jetzt auch Konsolen-Games auf mobilen Geräten laufen. Der 16nm Chip Mali-72 taktet mit einer Frequenz von 850 MHz.
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