Gartner Magic Quadrant

Wer liefert die beste Infrastruktur?

von - 13.10.2016
Server-Hardware
Foto: panumas nikhomkhai / Shutterstock.com
Beim Erwerb von Infrastruktur müssen CIOs nicht nur an heute, sondern auch an morgen denken. Gartner hat nun 19 Anbieter auf den Prüfstand gestellt, darunter HPE, EMC, Dell, Cisco, NetApp, Oracle und Huawei.
Gartner Magic Quadrant for Integrated Systems
Gartner testet 19 Anbieter hyperkonvergenter Lösungen: HPE, EMC und Nutanix bilden das Spitzentrio
(Quelle: Gartner)
Hyperkonvergente Systeme schmieden aus Server, Storage und Networking eine Infrastruktur-Einheit und setzen eine Management-Konsole darauf. Die Lösungen seien sehr beliebt, aber Hyperkonvergenz allein reiche nicht mehr, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, sagt Gartner.
Das Analystenhaus hat unter dieser Perspektive 19 Anbieter auf den Prüfstand gestellt. Das Spitzentrio besteht aus HPE, EMC und Nutanix. Außerdem haben sich Oracle, Cisco, Netapp und SimpliVity im Leaders-Quadranten positioniert.

HPE: Wir haben Hyperkonvergenz erfunden

"Wir nehmen für uns in Anspruch, die hyperkonvergente Infrastruktur erfunden zu haben", sagte HPE-Schweiz-Chef Marcel Borgo. An HPE lobt Gartner insbesondere die Breite und die Integrationsfähigkeit des Lösungsportfolios. HPE offeriert konvergente Systeme für die Private und die Public Cloud an, inklusive Pay-per-Use-Optionen. Das macht noch lange nicht jeder Anbieter. Die Analysten sparen aber auch nicht mit Kritik: "Die Lösungen von HPE machen - trotz REST-APIs und Industriestandards - den Eindruck einer proprietären Technologie, und das in Zeiten, in denen Kunden zunehmend vor Lock-in- und Non-Open-Source-Lösungen zurückschrecken".

EMC: in Zukunft mit Dell-Server-Nodes

EMCs konvergente VBlock-Technologie werde von Kunden und der Konkurrenz als der "Industrie-Standard" für Blade- und SAN-Lösungen angesehen, bemerkt Gartner. Das Lösungsportfolio sei kompakt, aber trotzdem umfassend genug, um den Großteil der anfallenden Workloads zu bedienen. 
EMC brachte sein hyperkonvergentes VxRail im Februar dieses Jahres auf den Markt. Die Lösung besteht aus Server-Nodes der taiwanesischen Firma Quanta, aus der Vortualisierungssoftware VMware vSPhere und EMCs virtuellem Netzwerk VSAN. Gartner rechnet damit, dass EMC - jetzt Teil von Dell Technologies - in Zukunft Server-Nodes von Dell verbauen wird. Eine naheliegende Vermutung, allerdings bringt der Dell-EMC-Merger auch Unsicherheit über die zukünftige Produktstrategie in den Markt.

Nutanix: sehr gut, aber (noch) nicht profitabel

Nutanix, gegründet 2009, ist die jüngste Firma des Spitzentrios, bestehend aus HPE, EMC und eben Nutanix. In den Markt der hyperkonvergenten Systeme stieg die Firma 2011 ein, hat viel in die Produkt-Entwicklung investiert und dadurch seine Abverkäufe in die Höhe getrieben. Nutanix unterstützt mehrere HyperVisor und ein Desaster Recovery und Backup über mehrere HyperVisor hinweg, die Kunden parallel einsetzen.
Die Analysten von Gartner äußern jedoch Zweifel daran, dass Nutanix seine aggressive Produkt- und Preisstrategie gegen die starke Konkurrenz auch in Zukunft durchhalten könne. "Einige Anwenderunternehmen hätten Vorbehalte, ihre geschäftskritischen Workloads in die Hände eines Anbieters zu geben, der noch nicht die Schwelle zur Profitabilität überschritten hat", heißt es diplomatisch, aber unmissverständlich in der Gartner Studie.
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