Bitkom-Umfrage

Kaum ein Unternehmen beschäftigt einen CDO

von - 08.03.2016
Kaum jemand beschäftigt einen CDO
Foto: Shutterstock/robert_s
Dem CDO wird eine zentrale Rolle bei der digitalen Transformation zugeschrieben. In der Realität hat aber kaum ein Unternehmen bislang einen dedizierten CDO eingestellt. Das soll sich nach Ansicht des Bitkom-Verbands nun ändern.
Der Chief Digital Officer (CDO) ist – zumindest in der Theorie – für die Digitalstrategie eines Unternehmens verantwortlich. Er soll neue Geschäftsmodelle auf Basis digitaler Technologien entwickeln und die digitale Transformation insgesamt vorantreiben. Soweit so gut. In der Praxis hat aber bisher kaum ein Unternehmen wirklich einen CDO eingestellt.
Vorstandssitzung
Der Bitkom fordert: „Die Unternehmen müssen den digitalen Wandel aktiv vorantreiben und dafür klare Verantwortlichkeiten schaffen.“
(Quelle: Shutterstock/Andrey_Popov )
Laut einer repräsentativen Umfrage des Bitkom-Verbands mit mehr als 1.100 Teilnehmern haben nur 2 Prozent der Organisationen mit mehr als 500 Mitarbeitern einen dedizierten Digitalstrategen in ihren Reihen. Bei kleineren Unternehmen sei die Position sogar überhaupt nicht vorhanden. Der Verband kommt deswegen zu dem Schluss, dass die „Funktion eines Chief Digital Officers in der deutschen Wirtschaft so gut wie nicht verbreitet“ ist.
Der Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder fordert nun, dass „die Digitalisierung in der Unternehmensspitze verankert und zentral koordiniert werden muss“. Rohleder: „Die Unternehmen müssen den digitalen Wandel aktiv vorantreiben und dafür klare Verantwortlichkeiten schaffen.“
Das scheint die gescholtenen Unternehmen aber nicht weiter anzufechten. Bei 34 Prozent der Befragten übernimmt die Geschäftsführung oder der Vorstand die Koordinierung der Digitalisierung. In 36 Prozent der Fälle ist der IT-Leiter beziehungsweise der Chief Information Officer (CIO) zuständig. 28 Prozent der Unternehmen verzichten komplett auf eine bereichsübergreifende Koordinierung ihrer Digitalisierungsbemühungen.
„Im Idealfall verfügen die Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden selbst über ausreichende Digitalkompetenzen. Solange das nicht der Fall ist, brauchen sie einen Sparringspartner mit IT-Know-how“, so Rohleder. Ein häufiges Problem sei jedoch, dass der CIO in der Regel keinen direkten Zugang zur Geschäftsführung habe und sein Fokus auf der technischen Perspektive liege. Hier könne nur ein kompetenter und starker CDO Abhilfe schaffen.
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