World of Watson 2016

IBM Watson avanciert zum Universalgenie

von - 28.10.2016
IBM Watson "Cognitive Computing"
Foto: IBM
Das "Cognitive Computing" von IBMs Watson wird von immer mehr Branchen adaptiert. Auf IBMs Hausmesse "World of Watson" zeigen die US-Amerikaner, welche Bereich ihre KI als nächstes erobert.
John Kelly III
John Kelly III: Watson-Miterfinder auf der IBM-Hausmesse.
Vor etwas mehr als vier Jahren gewann IBMs Watson-KI die Rate-Show Jeopardy. Für einen der Schöpfer von Watson, John Kelly III, ist dieser Sieg der Maschine über den Menschen ein Wendepunkt gewesen. Seit dem 16. Februar 2011 glaubt der Direktor von IBM Research an den Durchbruch des "Cognitive Computing" -- mit der Watson-Technologie. Das sagte Kelly vor einer Rekordkulisse von 17.000 Teilnehmern an der IBM-Hausmesse "World of Watson" in Las Vegas.
Die KI-Technologie hat IBM in den vergangenen fünf Jahren weiterentwickelt. Konnte Watson früher Englisch verstehen, lesen und sprechen, ist das System mittlerweile multilingual – zumindest bei der verbalen Interaktion mit dem Benutzer. Auch kann die KI heute Bilder verarbeiten und Muster erkennen. Die Forscher rund um Kelly arbeiten aktuell daran, Watson auch für die Videoverarbeitung fit zu machen. Sie tun gut daran, erwarten die Marktforscher doch, dass im Jahr 2020 über 80 Prozent der neuen Online-Inhalte aus Filmen bestehen werden. Hinzu kommt, dass Augmented und Virtual Reality schon heute kurz davor stehen, den Massenmarkt zu erreichen.

Watson für das iPhone und den Facebook Messenger

David Kenny
Endlich mobil: David Kenny will IBM Watson auf das iPhone bringen.
Gemeinsam mit Apple will IBM die Watson-Technologie auch auf das iPhone bringen. Die seit zwei Jahren bestehende Partnerschaft soll nun ausgebaut werden, sagte David Kenny, Watson General Manager bei IBM, an der Konferenz. Die bis dahin gemeinsam entwickelten rund 100 MobileFirst-Apps für iOS bekommen Watson-APIs. Entwickler könnten die Funktionen von Watson für eigene Anwendungen nutzen. Damit setzen die Unternehmen auf eine der am weitesten verbreiteten Plattformen überhaupt, hat doch Apple sein Smartphone über eine Milliarde Mal abgesetzt.
Ebenfalls eine Milliarde Benutzer zählt der Facebook Messenger. Auf der Plattform ist Watson in Zukunft ebenfalls präsent. Und das gleich mehrfach: Mit "Watson Ads" können Kunden eigene Werbung in die Chat-Software einspielen. Die Technologie verhält sich dann wie ein richtiger Gesprächskontakt und beantwortet auch Fragen zu den Promotionen. Auf die immer aktuelle Frage nach den Wetteraussichten soll ein neuer Bot der IBM-Tochterfirma The Weather Company stets Antworten parat haben. Er interagiert ebenfalls mit dem User – wenn er das wünscht, sagte Cameron Clayton, CEO der The Weather Company.

Privatlehrer Watson

Pearson Education will die digitalen Lernplattformen mit Watson erweitern. Das Unternehmen gilt als größter Lehrmittelverlag der Welt. Die IBM-Technologie soll einerseits für Prüfungen des Lernstatus verwendet werden, andererseits auch für das individuelle Aufbereiten des Lehrstoffes, sagte Tim Bozik, President Global Product bei Pearson. Schüler und Studenten bräuchten dann nur noch diejenigen Inhalte lernen, bei denen sie Schwächen haben.
Daneben soll der digitale Lehrassistent auch Erklärungen für den Lernstoff liefern können – sowohl den Schülern als auch den Lehrern etwa während der Unterrichtsvorbereitung. Pearson will nach den Worten Boziks mit den natürlichsprachigen Lösungen auch helfen, den Mangel an Lehrpersonal zu verringern.
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