Bilanz

IBM kämpft mit sinkenden Umsätzen

von - 19.07.2016
IBM
Foto: ricochet64 / Shutterstock.com
Das IT-Urgestein IBM muss abermals ein Quartal mit gesunkenen Umsätzen verzeichnen. Allerdings wuchsen die Cloud-Umsätze im gleichen Zeitraum um 30 Prozent.
Virginia Rometty, IBM
Virginia Rometty: Die IBM-Chefin dürfte trotz schrumpfender Umsätze ganz zufrieden mit den aktuellen Quartalszahlen sein. Das starke Wachstum im Cloud-Segment zeigt, dass die Umstrukturierung des Konzerns Früchte trägt.
(Quelle: IBM)
Der Computer-Gigant IBM gibt Investoren mit deutlichem Wachstum in ausgewählten Zukunftsbereichen Hoffnung auf ein Ende der jahrelangen Durststrecke. IBM übertraf mit den Zahlen für das vergangene Quartal einige Analystenerwartungen, die Umsätze mit Cloud-Diensten aus dem Netz wuchsen im vergangenen Quartal um 30 Prozent. Die Aktie legte daraufhin in einer ersten Reaktion nachbörslich um rund drei Prozent zu.
Insgesamt ging der IBM-Konzern aber ins fünfte Jahr mit schrumpfenden Umsätzen. Die Erlöse sanken im zweiten Quartal im Jahresvergleich um rund drei Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Es war das 17. Quartal in Folge mit einem Umsatzrückgang. Der Quartalsgewinn sank zugleich um gut 27 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar (2,26 Mrd Euro).
Der Computer-Pionier ist in einem langwierigen Prozess hin zum Geschäft mit Cloud-Diensten, Daten-Analyse und künstlicher Intelligenz. In den Zukunftsbereichen seien die Umsätze insgesamt um zwölf Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar gewachsen, hieß es.
In der Sparte mit Analysediensten und IT-Sicherheitssoftware gab es ein Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar. Es war der erste Zuwachs seit über einem Jahr. Laut IBM gehörte unter anderem die Supercomputer-Technologie Watson zu den Treibern dafür. Der Konzern hatte massiv in die Entwicklung von Watson investiert und will die Software zum Beispiel im Gesundheitswesen einsetzen. Weitere aussichtsreiche Technologien, in die IBM für die Zukunft investiere, seien Quantencomputer, das Internet der Dinge mit seinen vielen vernetzten Geräten und die Weiterentwicklung der Sicherheitstechnik Blockchain, die der Digitalwährung Bitcoin zugrunde liegt.
IBM versucht zudem, durch Zukäufe zu wachsen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres seien elf Übernahmen mit einem Gesamtwert von 5,4 Milliarden Dollar abgeschlossen worden, hieß es.

IBM-Quantencomputer aus der Cloud

Seine Cloud-Kompetenz hat IBM in jüngster Vergangenheit unter anderem durch sein Programm "IBM Quantum Experience" verdeutlicht. Die Plattform bietet Nutzern verschiedene Möglichkeiten, aus der Cloud gehostetes Quanten-Computing auszuprobieren und zu entdecken. Der zur Verfügung gestellte Quantenprozessor befindet sich am "IBM T.J. Watson Research Center", dem Hauptsitz der IBM-Forschung in Yorktown Heights im US-Bundesstaat New York.
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