Restrukturierung

Citrix lagert GoTo-Business in neue Firma aus

von - 19.11.2015
Citrix Firmengebäude
Foto: Citrix
Citrix hat sein operatives Geschäft mit dem spitzen Bleistift durchgerechnet. Das Ergebnis: Das GoTo-Geschäft wird ausgegliedert und ab November sollen 1000 Mitarbeitern gehen.
Citrix hat in den vergangenen Monaten zusammen mit Beratern sein operatives Geschäft überprüft. Gesucht wurde nach Optimierungspotenzialen. Der Hedgefonds Elliott Management, der mit im Vorstand sitzt, macht Druck. Auch ein Verkauf des Unternehmens oder eine Abspaltung von Geschäftseinheiten steht zur Disposition.
In einer Pressemitteilung vom Dienstag hat Citrix nun die Ergebnisse des mehrmonatigen Fitness-Tests bekannt gegeben. Der VDI-Marktführer will mit sofortiger Wirkung sein Produktportfolio rationalisieren, Ressourcen neu ausrichten und seine Arbeitskräfte restrukturieren. Im Einzelnen ist geplant:
  • Die Abspaltung des profitablen GoTo-Geschäftes in eine eigene Aktiengesellschaft. Davon betroffen sind die Produkte: GoToAssist, GoToMeeting, GoToMyPC, GoToTraining, GoToWebinar, Grasshopper und OpenVoice. Die Ausgliederung soll in der zweiten Jahreshälfte 2016 abgeschlossen sein. CEO des neuen Unternehmens wird Chris Hylen, der heute schon bei Citrix das GoTo-Geschäft leitet.
     
  • Die Kernlösungen XenApp, XenDesktop, XenMobile, Sharefile und die Netzwerk-Optimierungsmaschine Netscaler rücken noch stärker als bisher in den Fokus der Rest-Citrix (ohne GoTo). Um sich auf diese Kernprodukte zu konzentrieren, werden Investitionen in periphere Lösungen reduziert oder ganz gestrichen. Einige Lösungen, die nicht zum Kern gehören, sollen sogar ausklingen. Welche Lösungen das sein werden, ist allerdings noch nicht entschieden.
     
  • Zudem will Citrix weltweit voraussichtlich 1000 Vollzeitstellen und befristete Arbeitsverträge streichen. Einen Großteil der Personalmaßnahmen will das Unternehmen zwischen November 2015 und Januar 2016 umsetzen.
Citrix erwartet durch dieses Massnahmenbündel eine Kostenersparnis vor Steuern von etwa 200 Millionen US-Dollar und will rund 75 Prozent der Einsparungen bereits im Geschäftsjahr 2016 erzielen. Für die Restrukturierungsmaßnahmen veranschlagt Citrix Aufwendungen in Höhe von 65 bis 85 Millionen Dollar.
Für das Geschäftsjahr 2016, das am 31. Dezember 2016 endet, erwartet der VDI-Marktführer höhere Nettoerlöse von ein bis zwei Prozent. Der Umsatz soll zwischen vier und fünf Prozent zulegen. Für die Aktionäre, so der Ausblick 2016, wird ein Gewinn pro Aktie zwischen 2,64 und 2,82 US-Dollar (nach GAAP) angestrebt.
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