Chipzulieferer

ASML liefert überraschend gute Zahlen

von - 19.01.2017
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Der Chipzulieferer ASML überrascht mit äußerst guten zahlen: Die Konzernerlöse legten 2016 um acht Prozent auf 6,8 Milliarden Euro und der Gewinn um sechs Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro zu.
Bei Europas größtem Chipzulieferer ASML geht es weiter bergauf. Dank höherer Verkaufspreise steigerte das Unternehmen Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr stärker als von Experten erwartet, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Ziele für das laufende erste Quartal 2017 und die angepeilte Dividende überraschten ebenfalls positiv. Das half auch der Aktie, die ihren Rekordlauf fortsetzte.
2016 legten die Konzernerlöse um acht Prozent auf 6,8 Milliarden Euro und der Gewinn um sechs Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro zu. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Umsatz von fast 6,7 Milliarden und einem Überschuss von 1,4 Milliarden gerechnet. Die durchschnittliche Preiserhöhung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die ASML für seine Chipfertigungsanlagen durchsetzen konnte, machte die gesunkene Zahl verkaufter Anlagen mehr als wett. Lediglich die Bruttomarge ging von 46,1 auf 44,8 Prozent zurück, da das Ergebnis- mit dem Umsatzwachstum nicht ganz Schritt halten konnte - hier hatten die Analysten einen Tick mehr erwartet.
Bei Analysten stießen vor allem die sechs neuen Aufträgen im Schlussquartal für die neue EUV-Beschichtungstechnologie auf ein positives Echo. Diese soll den Kunden die Herstellung schnellerer und gleichzeitig kleinerer Halbleiter ermöglichen. Der Auftragsbestand 2016 liegt dem Unternehmen zufolge nun bei 18 derartigen Anlagen im Wert von knapp zwei Milliarden Euro.

ASML liefert positive Aussichten

Im ersten Quartal 2017 will Konzernchef Peter Wennink an die gute Vorjahresentwicklung anknüpfen. Zwischen Januar und März soll der Umsatz mit rund 1,8 Milliarden Euro um mehr als ein Drittel höher als ein Jahr zuvor und etwas über der durchschnittlichen Analystenschätzung liegen. Die angepeilte Bruttomarge, die auf 47 Prozent steigen soll, fiele ebenfalls sichtbar besser aus als im Vorjahreszeitraum und die bisherige Expertenprognose.
Die Anteilseigner werden mit einer höheren Dividende an der guten Geschäftsentwicklung beteiligt: Für das vergangene Jahr schlägt das Unternehmen eine Anhebung von 1,05 auf 1,20 Euro je Aktie vor, was ebenfalls mehr ist als die von Experten prognostizierten 1,11 Euro. Zudem will ASML sein zwischenzeitlich ausgesetztes Aktienrückkauf-Programm wieder aufnehmen.
Bei den Anlegern kamen die Aussagen gut an: Die Aktie stieg bis auf 113,85 Euro, was erneut eine Rekordmarke bedeutet - am Vortag hatte sie den bis dahin höchsten Stand in der Historie des Unternehmens erreicht. In den vergangenen zwölf Monaten stieg der Börsenwert um gut die Hälfte auf 47 Milliarden Euro, womit die Aktie einer der größten Gewinner unter den europäischen Standardwerten war. Dank des Kurssprungs am Mittwoch ist ASML aktuell knapp 50 Milliarden Euro wert.
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