62 Prozent-Mehrheit

Accenture übernimmt Digitalagentur SinnerSchrader

von - 20.02.2017
Matthias Schrader
Foto: SinnerSchrader
Große Konsolidierung auf dem Markt der Unternehmensberatungen und Agenturen: Die Beratungsfirma Accenture übernimmt mit SinnerSchrader ein Dickschiff der deutschen Digitalagentur-Landschaft.
Klassische Unternehmensberatungen treten immer öfter mit Digitalagenturen in Konkurrenz, denn sie beraten Firmen auch in Sachen digitales Marketing. Konsolidierungen und Übernahmen sind da ein zunehmend auftretendes Phänomen. Nun greift die Beratungsfirma Accenture an und übernimmt mit SinnerSchrader ein Dickschiff der deutschen Digitalagentur-Landschaft.
Accenture hat künftig eine 62 Prozent-Mehrheit inne, diese stammt von Mitgründer und CEO Matthias Schrader, CFO Thomas Dyckhoff und weiteren Aktionären. Darüber hinaus plant Accenture, den übrigen Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot zum gleichen Preis vorzulegen.

Kombination von Beratung, Design und Technologie

Mit dem Zukauf will Accenture vor allem die Dienstleistungen für Kunden seiner Digitalagentur Accenture Interactive in Deutschland stärken und erweitern. "Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von Lösungen für digitale Transformation aus der Kombination von Beratung, Design und Technologie", so das Unternehmen.
Matthias Schrader bleibt weiter CEO von SinnerSchrader und übernimmt nach einer Übergangsperiode die Führung des kombinierten Agenturgeschäfts von Accenture Interactive in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Führungsteam von SinnerSchrader soll das bestehende Führungsteam von Accenture Interactive mit neuen Kompetenzen verstärken.
"Technologie und Verbrauchererwartungen ändern sich extrem schnell, sodass Unternehmen jeden Tag wieder vor der Herausforderung stehen, relevante Erlebnisse für ihre Kunden zu schaffen", kommentiert Rainer Balensiefer, Geschäftsführer von Accenture Interactive in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Auf diesem Gebiet besitzen Matthias Schrader und sein Team hohe Kompetenz und viel Erfahrung, die wir nutzen werden, um das digitale Geschäft unserer Kunden gemeinsam weiter voranzubringen."
Die Accenture-Transaktion unterliegt den üblichen Vollzugsbedingungen und wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen.

Trend-Welle

Die aktuelle Entwicklung folgt einer Reihe weiterer namhafter Übernahmen. IBM etwa hatte im April 2016 die Digitalagenturen Aperto und Ecx.io übernommen, Deloitte Digital stieg 2014 bei Flow Interactive ein und McKinsey kaufte 2015 die Agentur Lunar.
Mit den Übernahmen wollen die großen Namen deutlich sichtbar demonstrieren, dass man das beste Know-how in Sachen digitaler Transformation hat - denn viele Firmen fühlen sich verunsichert. Entsprechend ausgeprägt ist ihr Beratungsbedarf. Sie suchen händeringend nach Geschäftspartnern, die sie auf dem steinigen Weg zum "Digital Enterprise" begleiten und ­ihnen sagen, wo sich neue Geschäftsfelder und neue Konkurrenten auftun und wie sich Strategien für eine zukunftssichere Perspektive entwickeln lassen.
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