47 ERP-Systeme im Praxis-Test
Die Wunsch- und Mängelliste der ERP-Anwender
von Michael Kurzidim - 05.09.2016
Die Prioritäten der Anwender haben sich mit der Zeit deutlich verschoben. Sehr wichtig bewerten die User, wohl auch angeheizt durch die spektakulären Datendiebstähle der letzten Monate, die Sicherheit ihrer Daten.
Der Stellenwert der Software-Ergonomie ist gestiegen und rangiert an zweiter Stelle. Die einfache Bedienung von Tablets und Smartphones hat auch die Messlatte für anspruchsvolle Business-Software angehoben. Anwender erwarten heute sehr gut bedienbare Software auch im Profi-Segment.
Die Mängelliste
Die Durchschnittsnote für die mobile Einsatzbarkeit der ERP-Systeme war bereits 2014 am schlechtesten und ist 2016 noch einmal spürbar gesunken. Offenbar ist es mit dem Versprechen der Anbieter "zu jeder Zeit, mit jedem Device und an jedem Ort" immer noch nicht weit her, zumindest in den Augen der Anwender. Erwartet werden Touch-Bedienung über Apps auf dem Tablet und Smartphone.
Mängel, die für böse Überraschungen sorgen: Die mobile Nutzung, die Dokumentation, Formulare & Auswertungen.
(Quelle: Trovarit)
Die ERP-Anbieter reagieren auf die Wunsch- und Mängellisten ihrer Kunden, indem sie stärker in die Entwicklung des Kundenbestandes investieren. Die Maßnahmen reichen, laut Trovarit, vom Aufbau von Organisationseinheiten, die ausschließlich für die Betreuung der Bestandkunden zuständig sind, über die technische und qualifikatorische Stärkung von Hotline und Support bis hin zu besseren Schulungen und Anwenderinformationen.
Cloud-ERP - kaum relevant
ERP aus der Cloud macht laut Trovarit nur begrenzte Fortschritte. Das Konzept ist zwar fast allen Anwendern mittlerweile ein Begriff. Als tatsächlich relevant erachten es aber nur 10 Prozent Studienteilnehmer. Bei den realisierten Cloud-Szenarien dominiert mit großen Abstand die 'Private Cloud', meist betrieben im Rechenzentrum eines Dienstleisters.