Apple-Chef Tim Cook

Apple wird es noch in 1000 Jahren geben

von - 12.08.2016
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Foto: Anton_Ivanov / Shutterstock.com
Apples Innovationsmaschine kommt so langsam ins Stottern. Grund zur Sorge soll aber noch lange nicht bestehen. Apple-Chef Tim Cook setzt weiterhin auf Optimismus.
Tim Cook, Apple CEO
Tim Cook: Der Apple-CEO hat gut lachen. Trotz rückläufiger Zahlen, klettern die Börsenpapiere des Unternehmen
(Quelle: JStone / Shutterstock.com )
Das schafft auch nur Apple: Tim Cook präsentiert den größten Einbruch in der Geschäftsentwicklung seit 2003 - und die Aktie steigt. Die Erlöse sanken im letzten Quartal um 15 Prozent, der Nettogewinn ging sogar um 27 Prozent zurück. Besonders die Abverkäufe im Riesenmarkt China brachen um 33 Prozent weg, und besonders das mit Abstand wichtigste Produkt - das iPhone - schwächelt. Konkurrenten wie Amazon, Facebook, Google und Microsoft protzen dagegen mit Erfolgsmeldungen.
Trotzdem schoss das Apple-Papier an der Börse um sieben Prozent nach oben. Apple scheint das alles nicht zu kratzen.
Oder doch? Apple soll es noch in tausend Jahren geben, meinte Apple-Chef Jim Cook im großen Sommer-Interview. Den Zuschlag für das Gespräch bekam der bei uns nur Insidern bekannte Reporter Rick Tetzeli von Fast Company. com! professional präsentiert die interessantesten Passagen des gut 20 Seiten langen Interviews. Natürlich will Cook damit den Weg bereiten für den Markt-Launch des iPhone 7 in einigen Wochen. Der Apple-Boss spricht aber auch erstaunlich kritisch über sich, über die Firma, spricht von Fehlschlägen, und wie man damit umgeht.
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Unter Cooks Ägide scheint Apple verletzlicher und angreifbarer geworden zu sein. Die letzten Produkte waren nicht so perfekt und innovativ wie gewohnt. An die Mega-Erfolgsserie von 2001 bis 2010: iPod - iPhone - iPad, daran konnte Cook bislang nicht anknüpfen. "Apple ist dem Untergang geweiht (Apple is doomed)", schrieb Forbes. Natürlich nicht, halten andere dagegen.

Riesenflop Apple Maps: Komplexität unterschätzt

Aber: Die Einführung von Apple Maps 2012 unter Cook war ein Riesenflop. Brücken endeten in Flüssen, Krankenhäuser waren dort, wo eigentlich Einkaufszentren standen, Start- und Landebahnen für Flugzeuge wurden mit Hauptverkehrsstraßen verwechselt. "Wir haben die Komplexität des Produktes total unterschätzt, und es war uns natürlich wahnsinnig peinlich", gibt Cook zu.
Allerdings gab es auch unter Steve Jobs Fehlschläge, zum Beispiel: Die nahezu unbrauchbare Maus des ersten iMacs 1997, der PowerMac G4 "Cube", schön anzusehen, aber wenig verkauft, das Musik-Smartphone Rokr, das Apple zusammen mit Motorola 2005 auf den Markt brachte. Apple-Kenner glauben, dass sich bereits unter Jobs Erfolge und Fehlschläge in etwa die Waage hielten. Entscheidend sei zuzugeben, dass man etwas verbockt habe, und sich dann zu ändern, meint Cook. "Diesen Mut muss ein CEO aufbringen, das ist das Wichtigste". Apple soll es noch in 1000 Jahren geben, aber "wir haben nie gesagt, dass wir perfekt sind. Wir streben Perfektion immer an, liegen aber manchmal daneben".
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