Frequenz-Versteigerung

Keine Breitband-Frequenzen für neue Betreiber

von - 01.02.2015
Die Details zur Versteigerung von zusätzlichen Frequenzen für die Mobilfunknutzung stehen fest. Laut Bundesnetzagentur sei es nicht geplant, Blöcke für Neueinsteiger zu reservieren.
Foto: Shutterstock / Kirill Wright
Die Details zur Versteigerung von zusätzlichen Frequenzen für die Mobilfunknutzung stehen fest. Laut Bundesnetzagentur sei es nicht geplant, Blöcke für Neueinsteiger zu reservieren.
Oft wurde darüber spekuliert, ob es nach der Übernahme von E-Plus durch Telefónica Deutschland einen neuen vierten Netzbetreiber geben werde. Die Bundesnetzagentur hat dem nun eine klare Absage erteilt, als sie die Rahmenbedingungen für die geplante Versteigerung von frei werdenden Frequenzen zur Mobilfunknutzung bekannt gab.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur: Es ist "sachlich nicht geboten und auch der Förderung des Wettbewerbs nicht dienlich“, Frequenzblöcke für Neueinsteiger zu reservieren.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur: Es ist "sachlich nicht geboten und auch der Förderung des Wettbewerbs nicht dienlich“, Frequenzblöcke für Neueinsteiger zu reservieren.
Laut Jochen Hohmann, Präsident der Bundesnetzagentur, sei es "sachlich nicht geboten und auch der Förderung des Wettbewerbs nicht dienlich“, Frequenzblöcke für Neueinsteiger zu reservieren. Bereits vor einiger Zeit hatten die Unternehmen Liquid Broadband und Airdata angekündigt, mitbieten zu wollen.
Die Netzbetreiber Telefónica, Telekom und Vodafone haben nun bis zum 6. März Zeit, sich für die Auktion anzumelden. Der Startschuss im Bieterwettstreit soll dann im Mai oder Juni fallen, die Einnahmen daraus will die Regierung in den Breitbandausbau stecken.
Hierbei hagelte es bereits im Vorfeld Kritik von den Wettbewerberverbänden, die befürchten, dass ein Großteil dieses Geldes so wieder an die Deutsche Telekom zurückfließen werde. In einem Gutachten von Thomas Fetzer, Professor für Öffentliches Recht, Regulierungsrecht und Steuerrecht an der Universität Mannheim, heißt es etwa: „Da absehbar ist, dass ein Großteil der Auktionserlöse an die Festnetzsparte eines Mobilfunknetzbetreibers zurück fließen wird, sind Wettbewerbsverzerrungen wahrscheinlich“.

Jetzt ersteigern - später nutzen

Bei den Frequenzen handelt es sich um die 2016 frei werdenden GSM-Bereiche bei 900 und 1800 MHz. Konkret geht es um die Segmente von 880 bis 915 MHz und von 925 bis 960 MHz sowie von 1725 bis 1785 MHz und von 1820 bis 1880 MHz. Diese sollen ab 1. Januar 2017 zur Verfügung stehen. Des weiteren sind auch gänzlich neue Frequenznutzungsrechte für 700 MHz sowie 1,5-GHz und der oberste Block im 1800-MHz-Segment Teil der Auktion.
Der besonders für die großflächige Versorgung interessante 700-MHz-Block wird derzeit noch von DVB-T genutzt, kann aber erst in einigen Jahren von den Mobilfunkern in ihre Netzstrategie einbezogen werden. Das liegt an der langwierigen Abschaltung von DVB-T.
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